Unterwegs in Ontario: Warum sich ein Besuch im Algonquin Provincial Park lohnt

von | Okt 20, 2019 | Kanada

Mit einer Fläche von über 7630 Quadratmetern hat der Algonquin Provincial Park als ältester Provincial Park der kanadischen Provinz Ontario einiges zu bieten. Ob Tagesausausflug oder Campen, Wandern oder Radfahren, Angeln oder Kajak fahren, hier findet jeder seine perfekte Beschäftigung. Wir haben uns auf unserem Roadtrip durch Kanada für einen Tagesausflug in den Algonquin Provincial Park entschieden und haben es nicht bereut.

Tipp: Die Nächte vor bzw. nach dem Tag im Park haben wir in Huntsville bzw. Whitney wild gecampt. Weitere Tipps zum Thema Wildcampen findet ihr hier: Wildcampen – mit diesen 7 Tipps findest du die besten Plätze

 

Der Algonquin Provincial Park im Überblick

Durch seine Nähe zu Toronto (ca. 300 km) und Ottawa (ca. 280 km) ist der Park das perfekte Ziel für eine Kombination mit einem Städtetrip. Durch den Park hindurch führt der Highway 60 und bietet auf 56 km zahlreiche Zwischenstopps. Am Rand dieser 56 km langen Strecke wird der Park durch das West und das East Gate eingegrenzt. Hier gibt es die Möglichkeit, sich über den Park zu informieren, eine Übersichtskarte zu bekommen und sich die Park Permit, also das Ticket für den Park zu kaufen. Bezahlt wird pro Fahrzeug, die Kosten betragen für einen Tagespass zwischen 14,50 CAD und 17,00 CAD. Wir haben am West Gate 17 CAD bezahlt, aber kurz vor dem Eingang steht auch ein Ticketautomat, den ich leider erst beim Herausgehen gesehen habe. Vielleicht bekommt ihr hier das Ticket zu einem günstigeren Preis.

Tipp: Wer nur durch den Park hindurch fährt, der braucht keine Park Permit.

Wildlife im Algonquin Provincial Park

Über 50 verschiedene Säugetierarten, über 30 Reptilien- und Amphibienarten (alle ungiftig) und 140 Vogelarten leben im Park. Wer wie ich ein riesiger Elch-Fan ist kann sich freuen, denn der Park ist für seine große Anzahl an Elchen bekannt. Wir hatten Glück und haben im Laufe des Tages drei Elche sehen können. Ansonsten gibt es noch ca. 2000 Schwarzbären, Wölfe und Füchse im Park, die sich allerdings erfolgreich vor uns versteckt haben. Dafür gab es ein paar Schlangen und jede Menge Schildkröten zu sehen.

Tipp: Insbesondere im Mai/Juni sind die Chancen gut, Elche entlang des Highways 60 zu sehen, da sie das salzige Wasser (vom Streuen im Winter) aus den Straßengräben trinken.

Wandern im Algonquin Provincial Park

15 verschiedene Wanderwege, die an verschiedenen Stellen entlang des Highway 60 beginnen, bieten ausreichend Möglichkeiten, den Park zu erkunden. Von dem 1 km langen Hardwood Lookout Trail bis hin zum 10,8 km langen Mizzy Trail gibt es Wanderwege in sämtlichen Längen und Schwierigkeitsgraden. Julia vom Blog Globusliebe hat sich für den Track & Tower Trail (7,5 km), den Lookout Trail (2,1 km) und den Centennial Ridges Trail (10,4 km) entschieden. Nachlesen könnt ihr das in ihrem Blogbeitrag Algonquin: Der schönste Nationalpark in Kanadas Osten. Wir haben uns für den Mizzy Lake Trail (10,8 km) entschieden.

Tipp: Fragt an der Information nach, ob Trails geschlossen sind. Bei uns war der Whiskey Rapids Trail wegen Überflutung gesperrt, sowie die Zugangsstraße zum Centennial Ridges Trail, wodurch sich der Trail um 4 km verlängert hätte.

Mizzy Lake Trail – ein 10,8 km Rundweg

Der 10,8 km lange Rundweg beginnt kurz hinter Kilometer 15 im Park (von Westen her kommend). Der Trail führt an neun kleinen Seen vorbei und soll die besten Möglichkeiten bieten, Wildlife zu sehen. Grund genug für mich, diesen Trail auszuwählen. Das Glück war mit uns und ließ tatsächlich einen Elch am West Rose Lake auftauchen. Auch wenn der Elch relativ weit entfernt war, konnte ich jedoch genau erkennen, wie er ein kurzes Stück durch den See schwamm, um dann auf der anderen Seite wieder herauszuklettern. Was für ein tolles Erlebnis. Ansonsten gab es noch Vögel, Schildkröten, ein paar Streifenhörnchen und Schlangen zu sehen.

Der Trail war ziemlich matschig, was das Vorankommen teilweise ganz schön erschwert hat. Die Wanderung wurde dadurch aber auch irgendwie zu einem herausfordernden und spaßigen Hindernislauf. Einmal bin ich leider auf einem nassen Ast ausgerutscht und habe mich dadurch einmal mit voller Kraft in den Matsch gesetzt…also immer schön vorsichtig sein. Der Trail war abwechslungsreich und hat traumhafte Aussichten auf die verschiedenen Seen geboten. Die letzten 2-3 Kilometer habe ich mich allerdings ganz schön gequält, aber hey, ich hatte einen Elch gesehen!

Fazit zum Algonquin Provincial Park

Traumhafte kanadische Landschaften wie aus dem Bilderbuch, jede Menge Wildlife und ein tolles Angebot an Aktivitäten für jeden Geschmack, all das macht den Algonquin Provincial Park zu einem tollen Ausflugsziel. Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall. Wer einen Besuch plant, sollte überlegen etwas mehr als einen Tag einzuplanen, um den Park ausgiebiger erkunden zu können. Beim nächsten Mal würde ich gerne noch eine Kajaktour machen und den Lookout Trail wandern. Das alles dann am Liebsten im Herbst, da der Park im Indian Summer einfach traumhaft aussehen muss.

Wichtig: Immer schön die Augen offen halten beim Fahren, insbesondere bei Dämmerung. Wir wären fast mit einem Elch kollidiert und Elche sind wirklich unglaublich riesig!

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